Kindersprechstunde - Augengesundheit bei Kindern

Ein Kind sieht die Welt mit anderen Augen. Leider bleiben Sehfehler oft unbemerkt. Etwa jedes zehnte Kind sieht schlecht, und rund 60 Prozent der Sehschwächen bei Kindern werden zu spät erkannt, was lebenslange Sehbeeinträchtigungen zur Folge haben kann. Dabei sind Fehlsichtigkeit oder Schielen bei Früherkennung gut behandelbar. Vorsorgeuntersuchungen bei einem Augenarzt oder in einer Sehschule für Kinder geben Klarheit und sorgen dafür, dass Kinder die Welt gut sehen können.

Warum ist die Kinder-Augenvorsorge in den ersten Lebensjahren so wichtig?

Ab der Geburt entwickelt sich das Sehvermögen von Kindern im perfekten Zusammenspiel von Augen und Gehirn. Voraussetzung dafür ist, dass beide Augen klare Bilder liefern, die das Gehirn verarbeitet. Wenn dieser Prozess gestört ist, weil das Gehirn mangelhafte Bilder erhält, kann sich das Sehen nicht optimal entwickeln, was zu Fehlsichtigkeit oder Schielen führt. Kinder nehmen diese Seh-Einschränkungen oft nicht wahr und können sie auch nicht äußern.

Frühe Untersuchungen der Augen sind entscheidend, da sich die Zusammenarbeit zwischen Auge und Gehirn bis zum Zeitpunkt der Einschulung verfestigt und später nur noch schwer beeinflussbar ist. Daher sollten die Augen von Babys und Kleinkindern frühzeitig von einem Augenarzt oder in einer Sehschule untersucht werden. Werden Fehlsichtigkeit oder Schielen nicht innerhalb der ersten sechs Lebensjahre erkannt, kann das betroffene Kind ein lebenslanges Sehdefizit entwickeln.

Wann sollten Augenuntersuchungen bei Kindern stattfinden?

Bereits direkt nach der Geburt untersucht ein Kinderarzt bei der U1 die Augen des Neugeborenen. Bei der U2 folgt eine genauere Untersuchung von Lichtreaktion, Pupillen und Hornhaut. Auch in der weiteren Entwicklung sollten Eltern die Augen ihrer Kinder beobachten. Wenn auf Fotos die Augen des Kindes nicht gerade stehen oder nur ein Auge einen roten Reflex zeigt, sollten Eltern handeln, da die frühzeitige Behandlung von Augenerkrankungen bei Kindern die besten Erfolge bringt.
Bei offensichtlichen Auffälligkeiten wie Augenflimmern, Trübungen von Hornhaut oder Pupille, Veränderungen am Augenlid oder lichtscheuen Augen sollte sofort ein Augenarzt aufgesucht werden.

Augen-Vorsorgeuntersuchung zwischen 6. und 12. Lebensmonat

Weist ein Kind ein erhöhtes Risiko für Schielen oder Fehlsichtigkeit auf, ist im zweiten Lebenshalbjahr eine fachärztliche Augenvorsorge ratsam. Risikofaktoren können genetisch bedingt sein oder durch eine Frühgeburt und Entwicklungsverzögerungen entstehen.

Augen-Vorsorgeuntersuchung zwischen 30. und 42. Lebensmonat

Auch unauffällige Kinder sollten etwa im Alter von drei Jahren augenärztlich oder orthoptisch untersucht werden. Spezielle Untersuchungsmethoden für Kinder helfen, Sehfehler frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Regelmäßige Kontrollen der Sehentwicklung sind auch in den Folgejahren wichtig, da spätere Augenerkrankungen auftreten können.

Es ist wichtig, die Augengesundheit von Kindern regelmäßig zu überprüfen und bei Auffälligkeiten schnell zu handeln, um eine optimale Entwicklung des Sehvermögens zu gewährleisten.

Weitere Infos zur Augengesundheit bei Kindern finden Sie bei:

Berufsverband der Augenärzte - Junge Augen schützen

 Berufsverband Orthoptik: Amblyopie (Schwachsichtigkeit)